In den Häfen, auf den Park-
wegen, in den unfrisierten Vorstadtgärten:
Rauhe, vergessliche Poesie.
Ich irre, es kommt vor, es wird gedichtlich:
Zwischen zwei Augenschlägen, heiß
gegossene, eiserne Blüten.
Ich reiße nicht daran, ich suche
kein echtes Leben. Echtes zu leben
braucht kein Gesuch:
Im Gedränge umarmt mich
die erlittene Welt,
winkt nach mir mit tausend
überflüssigen Händen.
Sonntag, 17. Februar 2013
Ich kann dich noch sehen
Ich kann Dich noch sehn: ein Echo.
ertastbar mit Fühl-
wörtern, am Abschieds-
grat.
Dein Gesicht scheut leise,
wenn es auf einmal
lampenhaft hell wird
in mir, an der Stelle,
wo man am schmerzlichsten Nie sagt.
~ Paul Celan (Ich kann dich noch sehen)
ertastbar mit Fühl-
wörtern, am Abschieds-
grat.
Dein Gesicht scheut leise,
wenn es auf einmal
lampenhaft hell wird
in mir, an der Stelle,
wo man am schmerzlichsten Nie sagt.
~ Paul Celan (Ich kann dich noch sehen)
Samstag, 16. Februar 2013
Du sagst das Ende der Liebe voraus
Du sagst das Ende der Liebe voraus
Hör auf Liebe ist ein Wort
wie Geduld oder Verschwendung
Es arbeitet es ist da
damit wir uns darauf einlassen
wie auf ein Ultramarin zwischen Felsblöcken
Es ist eine Farbe ein Weg eine Arbeit
des Zugehens es ist eine Hoffnung
die wir nähren müssen
Erst wenn die Liebe keinen Wein
mehr erhält
können wir das Wort streichen
Nimm ein Wort wie Schneebruch So
stürzen die Worte unter dem Nirgends
nieder wenn wir sie nicht nutzen
sie wandern von Lippe zu Lippe
sie stürzen in die schwarze Erde
wenn dem Ast das Wort nicht
ins Nadeln fällt
Nicht jeder hat die Gabe
der Worte Aber wenn wir Liebe haben
und in uns arbeiten dann stehen wir
fest zwischen den Millionen von Bäumen
Ferne wird eine Kategorie der Nähe
und wir können leben.
~ Joachim Sartorius, Liebe und Arbeit. Aus: In den ägyptischen Filmen
Abonnieren
Posts (Atom)