Mittwoch, 19. Oktober 2011

Lenkdrachen

Letzte Boote, Inseln,
Satelliten am
Nordhimmel. Bis das Ruder schweigt,
ziehe ich die Netze,
fange den ins Wasser geglittenen
Lenkdrachen,
über den ich nie
Kontrolle hatte.

Ich wende allein. Ich kenne
den Steg, das Tau,
den Pfahl.

Klack

I.

Es kam schon vor, dass ich zur Liebe fand, während ich meine Füße eincremte. Vielleicht traf ich dabei den richtigen Nerv. Jedenfalls muss man ganz schön lange drehen, bis man die Tube aufhat. Ich muss aber auch zugeben, oft ging mir der Frieden wieder verloren, während ich mit dem Teewasserthermometer im Teewasser herumstocherte und gegen Kalkablagerungen kämpfte, um bei mir selbst zu bleiben. Ich wusste eigentlich noch nie etwas über mich selbst, ich aß lieber rote Weintrauben. Zehn, Zwanzig auf einmal, dass mein Schmatzen das Geräusch der gähnenden Leere übertönte, bis keine Gefahr mehr bestand, angesteckt zu werden von Angst.

II.

Ich habe eine Plastikblume, die bewegt sich im Sonnenlicht. Meistens aber nicht, denn das Licht reicht nicht für die kleine Solarzelle. Man muss sie anstupsen, damit sie ihr Köpfchen bewegt. Es macht dann Klack, Klack, wenn sie von einer zur anderen Seite kippt. Klack, Klack, Klack, Klack. Das ist verständlich.

II.

Dann geht es nicht weiter. Man kollabiert einfach daran.
Und das ist der Schritt.

Montag, 17. Oktober 2011

Baustelle

Das Fenster muss aussehen wie leer,
auch wenn da vertrocknete Blumen stehen.
Die muss schnell einer holen.
Es muss leer sein, das Fenster, denn
ein stabiles Haus baut an mir und es hat kein Dach.
Und seine Türrahmen sind leer /auch wenn da schon Perlenvorhänge
nicht hängen nicht hängen!
Da gibt es nichts
zu befürchten.

Freitag, 14. Oktober 2011

Unverrückbar

Da bist du einer, der ins Nichts geht. Ja, manchmal vernebelt sich alles, das sind Wolken, Gaslandschaften.
Oder du wirst verrückt? Du brauchst aber ja nicht dahin zu gehen, wo gar nichts ist.
Bleib einfach hier.

(...und das Nichts hat seine Grenze, genau da.)

Stille, wo ist dein Ort in mir?

Ich lieg im Sumpf, da ist es kühl und alle Welt steigt an mir vorbei. Du nicht. (ich weiß nicht, ob ich wöllte.) Du bleibst kurz, drehst den Kopf einmal ganz herum, dann zu mir, sagst: "Du atmest zu laut. Es lohnt sich, leiser zu atmen."

Dann drehst du die Sonne heller. Dann drehst du die Musik auf. Marschmusik. psychodelisch.

Ich sage Nein. Du erklärst mir, wie man die Luft anhält, dass das geht. Ich sage Nein. Du hältst die Luft an und zeigst, dass das geht. Ich sage Ja..

Du atmest und ich halte die Luft an.